Wer denkt, dass ein Ensemble wie das „Kolpingorchester Dinklage“ nur Marschmusik spielt, liegt voll daneben. Denn in den Wintermonaten probt das Orchester, wie bereits seit vielen Jahren, immer für ein unterhaltsames und abwechslungsreiches Programm seines Frühjahrskonzertes, welches am 14. März 2015 um 19:30 Uhr in der Aula des Schulzentrums stattfand.
Das diesjährige Konzert begann mit dem Hit „New York, Rio, Tokio“, der schwungvoll zu dieser musikalischen Reise mit Musik zum Thema „Metropolen“ einlud. Während der Probenphase gab es im Januar einen Percussion-Workshop mit den Schlagzeugern des Orchesters, bei denen wir uns hauptsächlich mit kleineren Percussioninstrumenten wie z.B. Cowbell, Clave, Caxixi, Triangel und typischen Rhythmen und Spielarten beschäftigt haben.
„Kolpingorchester Dinklage“ · Frühjahrskonzert 2015
Bei vielen Stücken sind die Schlagzeugparts leider längst nicht so gut arrangiert wie die Bläsersätze, so dass man unbedingt gut ausgebildete Schlagwerker benötigt, damit sie bei einem eher langweiligen Arrangement das musikalische Geschehen mit ihrer Kreativität und den interessanten Klangfarben vieler Percussioninstrumente zu bereichern wissen.
Denn das Schlagzeug ergänzt die Blasinstrumente ja nicht nur mit ein paar Rhythmen, es bringt durch seine vielfältigen Klänge auch eine besondere Würze und sorgt für eine kraftvollere Dynamik. Außerdem wird der Charakter der Musik unterschiedlicher Kulturkreise durch typische Instrumente geprägt, weshalb die Schlagwerker vor einer besonderen Herausforderung stehen: je nach Musikrichtung sollen sie mal einen klassischen Orchesterklang (mit Pauken, Große Trommel, Kleine Trommel, Becken, Triangel) produzieren, beim nächsten Stück authentisch lateinamerikanische Rhythmen spielen und dann braucht es plötzlich ein rockiges Drumset, damit es richtig groovt. Darüberhinaus gibt es viele interessante Kompositionen, bei denen melodisches Schlagwerk (die „Mallets“: Glockenspiel, Xylophon, Vibraphon, Marimba) eingesetzt wird.
Schlagzeug zu spielen im „Kolpingorchester Dinklage“ ist also weit mehr als nur die Spielweise einer Marschkapelle drauf zu haben. Das ist zwar der Schwerpunkt zur warmen Jahreszeit, aber im Winter werden alle Register gezogen, was einen engagierten Dirigenten und natürlich begeisterte Musiker braucht, wovon in Dinklage aber genug zu finden sind.
Insgesamt waren um die 80 Musiker an diesem Konzert beteiligt und wie zu sehen war, muss sich das Orchester derzeit auch um den Nachwuchs überhaupt keine Sorgen machen.
Wolfgang Bollmann
Eine sehr gute Beschreibung des Kolpingorchesters Dinklage und seiner Musikerinnen und Musiker.
Vielen Dank, Manfred.