Die einfachste und zugleich effektivste Methode, um ein gutes Verständnis von „Rhythmen“ mit unterschiedlich langen Noten und Pausen in verschiedenen Taktarten zu bekommen, ist die Verwendung jeweils passender „Zählzeiten“, die solange beim Spielen eines Rhythmus laut mitgesprochen werden, bis dieser sicher gespielt werden kann.
Achtelrhythmus mit Pausen (PDF)
Der Rhythmus (Nr. 1) im PDF, ein 4/4-Takt mit Achtelnoten, bei dem Bassdrum und Snare den Takt (die Zahlen: 1, 2, 3, 4) spielen und die Hi-Hat dazwischen (bei Zählzeit: +) den Gegentakt markiert, ist relativ leicht zu spielen, weil er keine Pausen enthält und die Figur daher einfach durchgespielt wird.
Ungleich schwerer ist es, wenn man einige Schläge des Achtelrhythmus wegläßt und die Länge der Pausen einhalten muss.
Die Schläge (Nr. 2-5) zwischen den Pausen sind zwar an derselben Stelle zu finden wie beim vollständigen Rhythmus, weil man aber nicht mehr alle Achtelnoten hört, hat man selbst den Eindruck, etwas komplett Anderes zu spielen. Damit die Schläge richtig platziert werden können, ist es unvermeidlich die Pausen mitzudenken und dafür sind die „Zählzeiten“ eine praktische Methode. Mit ihrer Hilfe läßt sich eindeutig erfassen, wo im Takt man sich gerade befindet. Für komplexere Situationen mit verschiedenen Notenwerten – Ganze, Halbe, Viertel, (punktierte) Achtel, Triolen, Sechzehntel, Zweiunddreißigstel usw. – und ungeraden Taktarten gilt das erst recht.
Rhythmus hat nichts mit Gefühl zu tun. Dass man im Laufe der Zeit ein Gespür für Rhythmus entwickelt, ist die Folge bewußten, zielgerichteten Übens und konsequenten Zählens.
Rhythmus ist kein Gefühl, sondern die Aufeinanderfolge einzelner Ereignisse, die man mit Hilfe passender Zählzeiten verstehen kann.
So wie Fliesenleger oder Maurer eine Wasserwaage benutzen, um zu wissen, was horizontal und vertikal ist, verwendet ein Rhythmiker – je nachdem ob Achtel, Triolen oder Sechzehntelnoten zu spielen sind – passende Zählzeiten, woraus sich ein Verständnis der Rhythmen ergibt.
Das Mitsprechen der Zählzeiten ist überhaupt nicht kompliziert, aber dennoch ein ganz besonderes Training, dass wirklich Sicherheit bringt, weil man – ob man nun etwas spielt oder nicht – quasi immer laut mitdenkt, an welcher Stelle im Takt man sich gerade befindet.
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